3. Denkfest der Aktiven i Driedenstaub(e) Musij statt Krieg 28. bis 30. März 2025 im Ferienpark Retgendorf
Zum III. Denkfest der Aktiven luden wiederum Andrea und Henry Marek sowie Tino Eisbrenner Interessierte und Aktive in den Ferienpark Retgendorf zu einer 3tägigen intensiven Beratung sowie einem Gedankenaustausch zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen ein. 280 Teilnehmer aus ganz Deutschland, von Kiel bis Bautzen und Hamburg bis Köln kamen. Im Mittelpunkt standen Fragen der Erreichung, Erhaltung und Sicherung des Friedens sowie die Ächtung aller Kriege, Diplomatie, Völkerfreundschaft und Solidarität. Andrea und Henry Marek sowie Tino Eisbrenner eröffneten die Veranstaltung mit dem Wunsch, die Tradition der Denkfeste fortzuführen, bei dem , die aktiv Suchenden, sich an einem Wochenende kennenlernen, Kunst erleben, Gespräche führen, sich Mut geben und vernetzen. Andrea stellte, neben organisatorischen Hinweisen, die „Friedensgetränkekarte“ vor. Sie bot verschieden große farbige Händen aus Sperrholz an, die gegen Spende für einen guten Zweck zu erwerben sind. Geladen waren hochkarätige Referenten, wie Rainer Rupp, Wolfgang Effenberger, Werner Rügemer Stephan Ossenkopp, sowie noch nicht so bekannte, wie Bastian Barucker und Norbert Schneider. Mit besonderer Herzlichkeit wurden der 88zig jährige Egon Krenz und der der 90zig jährige Künstler Rolf Becker begrüßt. Tino Eisbrenner musizierte mit Hartmut König, sowie Corinna Gehre und Dirk Zöllner. Heiko Gottschall aus Bremen, Mitarbeiter von Michael von der Schulenburg (MdEP BSW),referierte über die verlogenen Bericht in Presse, Funk, Fernsehen, Parteien und Parlamenten. Er zeigte an Beispielen, wie wir mit dem Wikipedia Zahlenmaterial Lügen entkräften können, z.B. „zivile Opfer in dem brutalen Angriffskrieg“- die Zahlen sprechen eine andere Sprache!
Rainer Rupp (Topas) sprach zu geopolitischen Fragen, zeigte wie sich die NATO in eine Sackgasse manövrierte, nicht das Zeug und Personal aufbringt den Kurs zu stoppen oder den Rückwärtsgang einzulegen. Er beschrieb die gegenwärtige USA Politik und erläuterte die 6 Themen, der russisch- amerikanischen Arbeitsgruppen, die unsere Medien verschweigen. Er erinnerte, wie 1983 im Herbst die Krise (Pershing) durch Diplomatie gelöst wurde. Unter dem Decknamen „Topas“ hatte er mit Informationen aus dem NATO Hauptquartier einen Atomkrieg verhindert. Er ist Träger sowjetischen Auszeichnungen und wurde 1993 verhaftet und zu 12 Jahren verurteilt.
Werner Rügemer (Publizist) zeigte wie die USA Europa eroberten und Black Rock das Kanzleramt übernimmt. Er schilderte die USA als oligarchisches System, das von Innen zerfällt und wie es aus dem 1. und 2. Weltkrieg Kapital zog. Deutschland als 2 mal gebeutelte Nation müsste heute aus Selbsterhaltungstrieb anders handeln. Die NATO ist ein Instrument des Kapitals und die EU organisiert seit den 50er Jahren Wanderarbeit. Fazit: Es ist gefährlich, Feind und verhängnisvoll, Freund der USA zu sein.
Wolfgang Effenberger und Stephan Ossenkopp widmeten sich von verschiedenen Seiten der Bedeutung der BRICS für die Beendigung der unipolaren Weltordnung. Effenberger sprach aus eigenen Erfahrungen als Offizier der Bundeswehr, der er nach Erkenntnis, dass die NATO kein Verteidigungsbündnis ist, den Rücken kehrte. Er zeigte mit weitem Blick in die Historie, wie alte Verwerfungslinien des 1. Weltkrieges neu aufgebrochen sind und wie der globale Süden nach Kolonialismus und Neokolonialismus die Welt sieht. Diese Länder wollen die „regelbasierte Ordnung“ nicht, wohl aber das Völkerrecht. Er wertete die „Herzlandstrategie“, die Rede Putins im Bundestag 2002 und die folgende Entwicklung der BRICS.
Ossenkopp zeigte, wie 150 Länder, die bei der Seidenstraße dabei sind, der Welt Hoffnung geben. Er leitete aus der Bandung-Konferenz die 5 Prinzipien der friedlichen Koexistenz und die Entstehung der „Nichtpakt gebundenen Bewegung“ ab und verwies auf den BRICS- Gipfel im Sommer 2025 in Brasilien zum Thema des globalen Südens. Alle 5 Referenten stellten sich im Podium „ Quo vadis Europa“ den Fragen der Zuhörern.
Norbert Schneider zeigte, wie aus Utopie Hoffnung für die Gegenwart zu gewinnen ist und welche Fragen wir stellen müssen. Er hatte 80 linke Politiker, die auf den „Demokratischen Sozialismus“ schwören, angefragt was das ist. Er bekam 50 unbefriedigende Antworten.
Bastian Barucker verwies auf tiefenpsychologische Beeinflussung des Unterbewussten zur Manipulation der Massen, damit sie den vorgegebenen Kurs mitmachen. Er zeigte, wie das den Menschen zerstört und welche Forschungen dazu in der BRD laufen. Aus Ohnmachtserfahrung erwächst Machtstreben und Angst wird zum Herrschaftsinstrument. In Notsituationen sind jedoch Verängstigte ein Verhängnis. Er unterstrich die Bedeutung frühkindlicher (1-4 Jahre) Erfahrungen.
Christiane Reymann, (Journalistin/Mitinitiatorin 3.Mai 2025) informierte über die Vorbereitung des Festes zum 80. Jahrestag der Befreiung im Tiergarten Berlin, welche bedeutende Gäste dabei sind und mit welchen Geschichtsfälschungen wir uns auseinander zu setzen haben. Das Fest findet am 3. Mai statt, damit am 8./9. vor Ort der Tag gewürdigt werden kann. Der Aufruf zu dem Fest lag den Teilnehmern vor. Ein Brief an die Befreier kann unter www.befreiung org oder mail@befreiung.org geleistet werden, oder per Post : Befreiung, Haus der Demokratie, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin geschickt werden.
Zur Finanzierung steht das Spendenkonto : Aktiv für den Frieden e.V. IBAN:DE38 1005 0000 0190 6460 80 BIC: BELADEBEXXX zur Verfügung.
Egon Krenz (letzter Staatsratsvorsitzender der DDR) leitete die Lesung zum 3. Band seiner Biographie mit einem russischen Video ein. Der Sänger Schaman singt mit großem Chor und Orchester „Stehen wir auf“. Ein emotional tief bewegender historischer Rückblick und eine Zukunftsvision sowie Optimismus, basierend auf dem Sieg im Großen Vaterländischen Krieg. Der 3. Band erscheint demnächst. Krenz erinnerte, wie 1985 mit Richard von Weizsäcker erstmalig ein BRD Politiker im Bundestag von Befreiung sprach und Bismarck auf dem Totenbett noch mahnt „Nie gegen Russland“. Er würdigte den zurückliegenden KSZE Prozess mit der Schlussakte von Helsinki 1975, die Jahre der europäischen Entspannungspolitik einleiteten. Es steht die Frage, was aus dieser Initiative der UdSSR von vor 50 Jahren geblieben ist? Er setzte sich mit der gegenwärtigen Russophobie auseinander und , angesichts der Opfer für die Befreiung, den Frieden den kategorische Imperativ.
Rolf Becker ( Schauspieler, Friedensaktivist, soeben ausgezeichnet mit der „Rosa Luxemburg Medaille“ der Tageszeitung „Junge Welt“) widmete sich, gemeinsam mit seinem Sohn Anton, der 872 Tage der Leningrader Blockade mit über 1,1 Millionen Toten. Er las aus der Rede des Schriftstellers Daniil Alexandrowitsch Granin anlässlich der Befreiung des KZ Auschwitz am 27.01.2014 im deutschen Bundestag. Das war kurz vor dem Maidan-Putsch in Kiew. Erschütternde Originalfilmaufnahmen und Dokumente aus den Blockademonaten ließen uns schwer atmen. Er erinnerte an die Inschriften sowjetischer Soldaten im Reichstag. z.B. „Deutschland, wir sind zu dir gekommen, damit du nie wieder zu uns kommst“. Es waren wichtige, ehrliche, schwer erträgliche Ausführungen. Die Lesung von Patrik Baab entfiel aus Krankheitsgründen.
KULTUR und KUNST ist SYSTEMRELEVANT
Ein Höhepunkt am 1. Abend: “Sag mir wo Du stehst Tino Eisbrenner trifft Hartmut König“. Zwei renommierte Künstler der DDR-Musikszene. Der eine mit „Team 4“ und dem Oktoberclub, der andere mit „Jessica“ und Soloprojekten. Sie gestalteten einen großartigen literarisch-musikalischen Abend mit Altem und Neuem. Hartmut las Abschnitte aus seinem Manuskript „Stalin, Dulles und der Galgen von Prag“ über die schwere Geschichte in den 50er Jahren. Mit dem Friedenslied von Hartmut stimmten beide auf das anschließende Lagerfeuer ein.
Der zweite Abend klang aus mit „Legenden live in Concert“. Tino spielte mit Corinna Gehre aus Jena und Dirk Zöllner aus Berlin eine spontane Live-Show. Interessant, wie sie sich aufeinander einließen, sich die Bälle zuspielten, für gegenseitige Überraschungen sorgten und wie sich die junge Kollegin gegenüber den „alten Hasen“ behauptete. Eine gewisse Ambivalenz zwischen Dirk und Tion aus vergangener Arbeit im Musikbusiness schimmerte durch, doch sie vertrugen sich hervorragend. Bei den alten und neuen Liedern, waren Titel aus der DDR sehr „heutig“. Der Beifall verlangte mehrere Zugaben. Zum Schluss kamen die gegen Spende erworbenen Hände an den vom Kettensägekünstler Enrico Nützmann mit Unterstützung von Manfred Büge und Helmut Kahlmann gestalteten Friedenspfahl. Er wurde zu Gunsten des Festes in Berlin am 3. Mai versteigert. Der Verkauf der Hände und die Auktion erbrachten etwas über 5.000 EUR. Der Pfahl soll auf dem „Vier Wind Hof“ in Plath bei Tino Eisbrenner seinen Platz finden. Viele Spender freuen sich auf eine Wiederbegegnung bei dem 23. Festival „Musik statt Krieg“ am 23.August 2025 bei Tino in 17349 Plath, bei Woldegk.
Fazit: Ein großartiges Denkfest. Zum dritten Mal. Weitere sollen folgen. Dank gilt allen Akteuren, dem Personal des Ferienparks Retgendorf für die gute Betreuung, den Referenten, dem Videographen Alexey Stoljarow, Sigrid und Dirk Holm am Bücher-und CD-Stand, allen Teilnehmern, an den Veranstaltungen und den Initiatoren Andrea und Henry Marek sowie Tino Eisbrenner für „Friedenstaub(e) Musik statt Krieg“.