Protestveranstaltung als Trauermarsch gegen die Errichtung eines Rüstungsbetriebes von “General Dynamics” in Neubrandenburg am 8. November 2025
Der Kreisverband des BSW Mecklenburgische Seenplatte hatte für den 8.11.2025 zu einem gut organisierten Protestmarsch “Nicht in unserem Namen!” und “Verlangen wir zu viel?” gegen den Bau eines Ausbildungs- und Wartungskomplexes des mit dem Düsseldorfer Konzerns “Rheinmetall” zusammenarbeitenden US Rüstungskonzerns “General Dynamics” und die Geschichtsvergessenheit in Neubrandenburg aufgerufen. Am Rotbuchenring versammelten sich neben dem BSW, Vertreter DER LINKEN und der Partei DIE BASIS, Mitglieder vom Friedensbündnis Neubrandenburg, der Initiative “1 Million Stimmen für den Frieden”, dem “Verein Freunde des Friedens Neubrandenburg e.V.”, des Freidenkerverbandes, Montagsdemonstranten, des “Rotfuchses” sowie friedensliebende Bürger aus Stadt und Umgebung. Die ca. 150 Teilnehmer marschierten in Richtung Fünfeichen, dem Standort der Baustelle. Da sich die Baustelle auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag IIA Hitlerdeutschlands befindet, war die Demo als Trauerzug mit zu beerdigenden symbolischen Toten und Trauermusik gestaltet. Ein sehr emotional, bedrückender und berührender Anblick. Am Bethaniencenter vorbei, fand auf dem Kreisel zum Wohngebiet eine Mahnwache mit Friedens-und Antikriegsliedern statt. Dann zog der Trauermarsch weiter bis vor die Baustelle. Nach einleitenden Worten des BSW, die die vom stellvertretenden Stadtpräsidenten Jan Kreutzer am 21.September auf dem Neubrandenburger Markt begründete Ablehnung jeglicher Rüstung fortschrieben, rezitiertete Robert Koch das Gedicht “Sag´nein” von Wolfgang Borchert. Am offenen Mikrofon sprachen, Helga “Wart´auf mich” von Konstantin Simonow mit dem anschließenden Bekenntnis, dass Frieden nur mit und nicht gegen Russland möglich ist. Roswitha erinnerte mit Bertolt Brechts “An meine Landsleute” an die Grauen des Krieges und Eva mit ihrem selbst geschriebenen Gedicht “Die Kinder von nebenan” an die Verantwortung für die Kinder. Jürgen griff aus dem aktuellen Buch “Leseland DDR” von Prof. Edeltraut Felfe das Gedicht von Helga Lange “Kriegserklärung 2022” vom Februar 2022 heraus. Eleonore Wolf, ehemalige Leiterin des Stadtarchivs, berichtete über die bei den Gründungsarbeiten der Baustelle neu gefundenen Skelette Gefangener des Stalag. Sie breitete Tafeln mit 5.000 Namen der genau hier gestorbenen Sowjetbürger, Russen, Ukrainer, Weißrussen, Georgier, Turkmenen u.s.w. aus. Mit den Namen wurden sie dem Vergessen entrissen und ihnen die Würde wiedergegeben. Für diese “Sisyphusarbeit” des Abschreibens der Namen von den Kopien der Originalkarteikarten, die den Namensbannern beilagen, hatte sie Schüler der höheren Klassen gewinnen können. Einige Namen wurden verlesen. Zum Vortrag kam auch das Gedicht “Das Trauerspiel von Afghanistan” von Theodar Fontane geschrieben 1857, mit Rückblick auf die britische Invasion von 1842. Torsten Koplin, Landtagsabgeordneter der “Linken”, erinnerte an die Menschen, die hier bestialisch zu Tode kamen und fragte, wer die Baugenehmigung für Rüstung an diesem Standort und mit welchen Zugeständnisse gegeben hat. Das verlangte er in der Stadtverwaltung aufzuklären. Es wurde auch die Verurteilung von Lagerinsassen nach 1945 wegen erwiesener Kriegsverbrechen angesprochen sowie an Verstorbene im Lager ab 1945 erinnert. Eine wichtige Veranstaltung gegen jegliche Rüstung in Neubrandenburg! Den Veranstaltern und Teilnehmern sei gedankt. (FriedensBündnisNB)

Der Kreisverband des BSW Mecklenburgische Seenplatte hatte für den 8.11.2025 zu einem gut organisierten Protestmarsch “Nicht in unserem Namen!” und “Verlangen wir zu viel?” gegen den Bau eines Ausbildungs- und Wartungskomplexes des mit dem Düsseldorfer Konzerns “Rheinmetall” zusammenarbeitenden US Rüstungskonzerns “General Dynamics” und die Geschichtsvergessenheit in Neubrandenburg aufgerufen.









