Themen
Denkfest der Aktiven Friedenstaub(e)?
Kennst Du schon Retgendorf?
Das war ein Wochenende, für das Andrea und Henry Marek (Friedensinitiative Schwerin) ihren Ferienpark am Ufer des Schweriner Aussensees nahe Schwerin für das „1. Nationale Denkfest der Aktiven“ vom 22. bis 24. März 2024 öffneten. Zusammen mit Tino Eisbrenner (Musik statt Krieg) hatten sie Netzwerker und Aktive von Friedensbündnissen und – Initiativen eingeladen und ein Programm auf die Beine gestellt mit namhaften Politikern, Journalisten und Künstlern zu brandaktuellen Themen.
Die über 200 Besucher kamen aus ganz Deutschland: von Wiesbaden bis Rostock, Flensburg bis Chemnitz, aus den verschiedensten Bereichen und Initiativen, religiösen Friedenskreisen über Naturfreunde bis hin zu Atomwaffengegnern und Freiheitskämpfern für Julian Assange.
Einig in dem Willen für den Frieden einzutreten, über alle sonstigen Meinungsverschiedenheiten, Konfessionen und Weltanschauungen hinweg ebenso, wie es einst der weltweiten Friedensbewegung z.B. gegen den Vietnamkrieg gelang. Vom Friedensbündnis Neubrandenburg nahmen 8 Vertreter teil.
Es wurden Bücher vorgestellt, so u.A. „Auf beiden Seiten der Front“ von Patrik Baab und Michael Schmidt. Sein Buch „Der aufhaltsame Abstieg des Öffentlich – Rechtlichen Fernsehens legte Zeugnis ab über das Versagen der öffentlich- Rechtlichen Medien.
Beeindruckend war der von Michael Schmidt produzierte und nie veröffentlichte Film über die erfolgreiche deutsch-russische Zusammenarbeit bei einem 2004 begonnenen und hunderte Millionen Euro teuren Projekt zur Entsorgung von Atomschrott der russischen Nordmeerflotte, vor allem mit den Erfahrungen der Lubminer Atomkraftwerksspezialisten.
Entsetzen erfasste das Publikum bei den Ausführungen von Gabriele Gysi-Michaelis über die Tiefe des kulturellen Bürgerkrieges in Deutschland am Beispiel von Uleike Guèrot. Der Dank gilt dem Bodoni Verlag für die Publikation ihres Buches „Der Fall Ulrike Guèrot- Versuche einer öffentlichen Hinrichtung“.
Christiane Reymann und Wolfgang Gehrcke rekapitulierten den verfälschenden Umgang mit historischen Ereignissen in der EU, insbesondere seit dem 1. von der NATO in Europa gegen Jugoslawien geführten Krieg vor 25 Jahren, das Bombardement der dortigen Chemiefabrik, damals im Kontext der US- Labore in der Ukraine. Sie wiesen die strukturelle Unfähigkeit der so genannten „wertegeleiteten Außenpolitik“ nach und informierten über die Tätigkeit hunderter US amerikanischer Techniker in Deutschland zur Vorbereitung der Stationierung der amerikanischen Erstschlags- und Enthauptungswaffe „Dark Eagle“ (Dunkler Adler) in Deutschland 2025.
Im Podiumsgespräch unter der Moderation von Christiane Reymann stellten sich Gabriele Gysi-Michaelis, Wolfgang Gehrcke, Hartmut König, Jens Fischer- Rodrian und Tino Eisbrenner Fragen nach dem „WIE zum Frieden“ , untersetzt mit vielfältigen Erfahrungen und Anregungen der Teilnehmer des Treffens, die sich in separaten Runden vernetzten.
Den Abend gestalteten musikalisch Tino Eisbrenner, Hartmut König, Jens Fischer- Rodrian und der Gitarrenkünstler Uwe Fischer mit einer derart mitreißenden Virtuosität, dass es die Anwesenden nicht auf ihren Plätzen hielt. Bekannte Friedenslieder (König, Eisbrenner) sowie Freiheits- und Liebeslieder (Fischer-Rodrian, Eisbrenner und König) begeisterten die Gäste derart, dass es sage und schreibe eine Stunde lang Zugaben forderte- und bekam. Mit Standing Ovationes wurden die vier Konzertanten in die Retgendorfer Nacht verabschiedet.
Der Sonntag begann mit dem Verlesen zweier von den Teilnehmern erarbeiteter Dokumente: einer Kondolenzerklärung an die Russische Botschaft in Berlin zum Terroranschlag auf die Krokus City Hall in Moskau, der 143 unschuldige Menschen zum Opfer fielen.
Sowie einer politischen Erklärung, in der die Teilnehmer folgende Forderungen formulierten:
– Keine Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete.
– Sofortige Aufnahme von Friedensverhandlungen in Russland und Gaza-Schluss mit Kriegsrhetorik und Säbelrasseln.
– Keine weiteren Milliarden für die Aufrüstung.
– Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit.
– Eine objektive, unabhängige Berichterstattung von den Medien.
Alle Menschen brauchen Frieden! Die deutsche Außenpolitik braucht einen Richtungswechsel, nämlich: weg von Drohungen und Sanktionen- hin zu gleichberechtigtem, friedlichem Miteinander!
Angesichts zahlreicher kriegerischer Auseinandersetzungen und neuer Aggressionspläne fordern wir die Bundesregierung zu ernsthaften Verhandlungsinitiativen unter Berücksichtigung der berechtigten Sicherheitsinteressen aller Konfliktbeteiligten auf.
Anschließend las der bekannte und sehr beliebte Schauspieler Rolf Becker Texte von Ossietzki aus den Jahren 1913 bis zum 1.7.1932. Ossietzki, der für seine Kritik an Aufrüstung und aufkommendem Faschismus verhaftet und gefoltert wurde, der an den Folgen dieses Martyriums starb, schrieb Texte, die identisch für das heutige Deutschland hätten geschrieben sein können! Äußerst bewegend vorgetragen war es eine Mischung aus tiefer Trauer und erschütternder Realität im Heute und Jetzt.
Den krönenden Abschluss bildete das Versteigern einer soeben von dem Kettensägenkünstler Enrico Nützmann aus Zapel aus einem einzigen Eichenstamm geschaffenen und von ihm gestifteten Friedenstaube. Der sagenhafte Erlös von 2.603,24 EUR wurde zu Gunsten des Assange – Unterstützungsfonds gespendet.
Das Treffen endete mit, dem Aufsteigen von Friedenstauben, die ein Retgendorfer Taubenzüchter am Seeufer in die Freiheit entließ. Ein so emotionales, aufrüttelndes und mitreißendes Treffen der Aktiven hatten viele erhofft, jedoch hat es alle Erwartungen weit übertroffen. Darum und weil wir es als notwendig erachten, wird es ein ‚2. Denkfest der Aktiven‘ geben. Und zwar am gleichen Ort, vom 15. Bis zum 17. November noch in diesem Jahr.
Zwar wird noch am Programm gebastelt, jedoch sind Anmeldungen ab sofort möglich unter: info@ferienpark-retgendorf.de oder telefonisch: 03866 417 bzw. 03866 46030 Stichwort: “Friedenstaub”
08.01.2024 – Der Bauernprotest in Neubrandenburg und ganz Deutschland gestartet
800 Fahrzeuge erwarteten die Organisatoren des Autokorsos Neubrandenburg am Montag, dem 8.1.2024 zum Protest gegen die volksfeindliche Politik der Regierung. 2500 kamen aus der Stadt und dem Umland. Da stand in der Stadt alles still. Es gelang den Organisatoren in MV die Unzufriedenheit der Bauern und des Mittelstandes zu bündeln. Das brachten auch die Redner der Abschlusskundgebung zum Ausdruck.
Zeitgleich fanden in 11 Städten in MV, an den Autobahnauffahrten und Grenzübergängen Protestaktionen statt. So war es in vielen Bundesländern. Für die Bürger wurde sichtbar, was die Massenmedien täglich schönreden, entspricht nicht der Realität im Land. Auch im Ausland wurden die Proteste registriert und bemerkt, es gibt noch andere Deutsche als die Regierungsfiguren. Große Anerkennung gilt den Organisatoren, die für Neubrandenburg die geplanten Maßnahmen mit rechtsanwaltlicher Hilfe gegen Behördenwillkür verteidigten.
Unbeeindruckt von den Protesten in ganz Deutschland hat die Regierung entschieden: es bleibt wie beschlossen. Das lässt darauf schließen, die Protestierenden und ihre Sorgen interessiert die „Volksvertreter“ nicht.
Kein Bereich, dem bei den schon bestehenden Problemen, finanzielle Mittel für 2024 nicht weiter gestrichen werden. Für Rüstung und Krieg ist Geld da! Was interessiert schon wie es in Schulen, Kindereinrichtungen, Gesundheitswesen, Bereichen der Daseinsfürsorge, der Pflege usw. usf. Klemmt, dem Mittelstand und den Bauern geht.
Parallel zu den Protesten, die die ganze Woche weitergehen, fuhren bereits am Dienstag 9.1.24 Bundeswehrkonvois z.B. über die B104 und die Gemeinde Lindetal in Richtung USA -Truppenübungsplatz Hohenfels (Bayern), zur Vorbereitung auf das bisher größte Manöver „Quadriga“ an der Grenze zu Russland. (Nordkurier berichtete). Bei Rüstung, Manövern, Kriegsübungen und -beteiligungen ist Klima, CO2 und Umwelt ohne Interesse. Da fährt das Steuergeld, das überall im Zivilbereich gebraucht wird. Hauptsache die Profite der Rüstungslobby stimmen. Für Deutschland sind gut nachbarschaftliche Wirtschaftsbeziehungen einschließlich zu Russland lebensnotwendig.
Friedensmarsch auf den Ring in Neubrandenburg. Von Ostdeutschland muss Frieden ausgehen !
Die Wut über die zerstörerische Ampel-Politik treibt nun endlich die Landwirte und Unternehmer auf die Straßen. Wir unterstützen sie natürlich darin! Indessen bereiten die Bundeswehr und die Nato das bisher größte Manöver Europas an den Grenzen zu Russland vor, wo sie von März bis Mai diesen Jahres den Krieg proben wollen.
Deutschland ist zur Drehscheibe für die Waffenströme und für das US-Kommando geworden – unter Bruch des 2+4-Vertrags. Deutschland hat sich zur Kriegspartei gegen Russland gemacht, völkerrechtlich sogar in der Rolle des Angreifers, denn Russland hat Deutschland nicht angegriffen. Damit wächst die Gefahr, dass der Krieg sich nach Mitteleuropa ausweitet, als Selbstverteidigung der Atommacht Russland oder als Ergebnis eines möglichen gefährlichen Missverständnisses.
Eine erfolgversprechende Verteidigung Deutschlands ist nur noch nicht–militärisch möglich, durch Diplomatie und im Extremfall gewaltfreien zivilen Widerstand seiner gebildeten und selbstbewussten Bevölkerung. In dieser bedrohlichen Situation eröffnet der 2+4-Vertrag reale Schutzmöglichkeiten, die bislang kaum bekannt sind. Prof. Dr.-Ing. Joachim Wernicke, Physiker, parteilos, Westberlin, hat sich damit intensiv beschäftigt und folgendes herausgefunden:
Der Vertrag gibt den sechs ostdeutschen Bundesländern besonderen völkerrechtlichen Schutz, als für ausländisches Militär gesperrte atomwaffenfreie Zone. Die ostdeutschen Bundesländer tragen heute gemeinsam die dauerhaften Aufsichtspflichten und Weisungsrechte der 2+4-Vertragspartei DDR gegenüber dem vereinten Deutschland. Diese Situation ermöglicht Maßnahmen, mit denen sich zumindest Ostdeutschland aus eigener Kraft aus der drohenden Gefahr von Krieg auf deutschem Boden ausklinken und damit die Kriegsgefahr insgesamt verringern kann. Sieben solche Maßnahmen hat dieser Professor ermittelt, die eigentlich auf der Hand liegen. Voraussetzung für ihre reale Umsetzung ist allerdings die breite öffentliche Diskussion:
- Keine Militär-Transporte in und über Ostdeutschland !
Laut 2+4-Vertrag darf von deutschem Boden „nur Frieden ausgehen“. Also müssen die Ostdeutschen Landesregierungen das Verbot von Militärtransporten durch oder über ihr Gebiet in der Praxis durchsetzen.
- Atomwaffenfreie Zone.
Gemäß 2+4-Vertrag sind atomwaffenfähige Ausrüstungen in oder über der ehemaligen DDR verboten. Die Landesregierungen müssen dies in der Praxis durchsetzen.
- Rotkreuz-Schutzzonen einrichten.
Das humanitäre Kriegsvölkerrecht ermöglicht, bereits im Frieden entmilitarisierte Rotkreuz-Schutzzonen (traditionell „Offene Städte“) zu erklären und international anzumelden. Diese wichtigen Erklärungen sind Landesaufgaben im Rahmen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung.
- Keine NATO-Kämpfe und Manöver in Ostdeutschland.
Die ostdeutschen Länder holen von allen NATO-Staaten die bisher fehlende Zusicherung ein: Niemals NATO-Waffenexplosionen auf deutschem Boden! Freunde bombardieren einander nicht. So versperrt sich Deutschland als Schlachtfeld für eine NATO-Kriegsführung.
- Dialog statt Waffen.
In Ostdeutschland noch bestehende Russland-Kontakte auf Länderebene werden für Gespräche genutzt, über gegenseitige deutsch-russische Sicherheitsabsprachen und über einen Ukraine-Waffenstillstand.
- Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag.
Mit Verweis auf die einstige UN-Mitgliedschaft der DDR und ihr laut 2+4- Vertrag atomwaffenfreies Gebiet treten die ostdeutschen Länder als Gemeinschaft diesem Vertrag von 2021 bei.
- Deutsche Verfassung.
Nicht nur das Grundgesetz (Artikel 146), sondern auch der 2+4-Vertrag fordern seit 1990 die deutsche Verfassung. Dabei haben die Vertragsparteien BRD und DDR die Daueraufgabe erhalten, militärbezogene Inhalte dieser neuen Verfassung zu überwachen. Diese deutsche Verfassung wurde aber bis heute nicht einmal begonnen – grundgesetzwidrig.
Die ostdeutschen Länder haben also die Möglichkeit und die Pflicht zum Frieden beizutragen. Wir müssen von unseren Landesregierungen fordern, dass sie ihren Pflichten nachkommen und diese Maßnahmen umgehend in Angriff nehmen. Deshalb brauchen wir alle friedliebenden Menschen auf der Straße! Wir verlangen eine friedliche Außenpolitik von der Regierung! Von Ostdeutschland muss Frieden ausgehen!
Das Friedensbündnis Neubrandenburg unterstützt die Demonstrationen ab 8. Januar. Wir stehen ab 7.30 Uhr vor dem Rathaus. Alle, die das auch wollen sind dazu herzlich eingeladen.
Roswitha