Gedicht „Die Augen von Anna“
Tägliche Medienmeldungen, z.B. gestern im „Nordmagazin“, die uns genüsslich Angst vor den Russen machen sollen. Kriegstechnik, die mit Bundeswehrsoldaten auf unseren Straßen nach Osten rollen und Offiziere, die nach dem geheimen Operationsplan Deutschland vom Januar unser ziviles Leben und die zivilen Einrichtungen dem Bedarf der Bundeswehr anpassen, den Kriegsfall zu üben. Am Sankt Nikolaus ! Und das für den Roten Stiefel, der Kinderaugen zum Leuchten bringen soll. Alle Welt hört die mahnenden Interviews und Reden Putins und Lawrows. Nur Deutschland bleibt unwissend. Wer, wie wir, Dorothea und ich, Kriegserinnerungen haben, kann sagen: Lasst euch nicht für dumm verkaufen, werdet Friedens süchtig, nicht kriegstüchtig! Ein später Vater, 1945 geboren, schrieb anlässlich der Geburt seiner Tochter Anna 2020, in einer Zeit zunehmender Konflikte, für sie ein Gedicht.
Es wurde Titelgeber des gleichnamigen Buches, mit deutscher Friedensdichtung ab ca. 1750, in deutsch/russischer Autorenschaft.
Ich lese „Die Augen von Anna“
So klar, so strahlend voller Lust,
fast gierig, die Welt zu erschließen.
Sie treiben mir Tränen ins Gesicht,
ich habe Angst, ich fürchte mich.
Es ist so schwer,
die Welt jetzt zu verstehen.
Leise singt Anna ein schönes Lied,
den Text, den kennt nur Sie.
Ihre Augen sagen mir,
es ist ein schönes Lied
von ihrer Welt in Glück und Frieden.
Sie sieht die Welt mit ihren Augen
und liebt, was sie umgibt.
Die Augen fragen:“ und was tut ihr,
die schöne Welt noch zu erhalten?“
Die Welt ist dunkel, Stürme toben,
Hass und Angst, kein friedliches Gesicht.
Sie sehen die Augen der Kinder nicht,
geblendet von Macht und Kapital.
„Hab keine Angst, du brauchst noch Zeit,
das alles zu verstehen“,
sagt zärtlich der Papa.
Ach wäre ich so jung wie du,
dann würde ich deine Hand ergreifen
und leise zu dir sagen:
„Anna, du gibst mir Kraft
Lass uns die Welt jetzt neu gestalten.“
Dein Lächeln ist so wunderbar und
deine Augen sagen ja.
Sie fragen, könnt ihr denn nicht
alle zusammenstehen in Freude, Glück und Frieden?
Das sind die Augen von Anna,
sie geben Zuversicht.
In ihren Augen sehe ich die der Indianerkinder, von europäischen Eindringlingen in Amerika zu Erlöschen gebracht, sehe die der Juden, Sinti, Roma, Slawen u.a. vom deutschen Faschismus verheizten, sehe die Kinder Palästinas und vieler gegenwärtiger Kriegsregionen, in denen um des Rüstungsprofits Willen Leben vernichtet wird. Wo bleibt angesichts der christlichen deutschen Weihnachtsbräuche, der hoffnungsvollen Tanne, der erleuchtenden Kerze, der friedlichen Taube, der Wünsche erfüllenden Advents- und Weihnachtszeit die Sorge um die Blumen der Erde, um die Kinder. Kinder brauchen so wenig, ein sicheres Dach, zu essen und Liebe und Geborgenheit. Sorgt, dass nicht Waffen das alles weiterhin zerstören. Die Waffen nieder, gegen atomare Gefahr, gegen neue USA Raketen in Deutschland und Taurus Lieferungen in die Ukraine. Unterschreibt den Berliner Appell gegen die Stationierung neuer US-amerikanischer Mittelstreckenraketen vom 3.10.2024!
Die Häuser sollen nicht brennen. Keiner soll töten einen.
Bomber soll man nicht kennen. Alle sollen was bauen
Die Nacht soll für den Schlaf sein. Da kann man allen trauen.
Leben soll keine Straf´ sein. Die Jungen sollen´s erreichen,
Die Mütter sollen nicht weinen. Die Alten desgleichen.
Mit diesen Bitten der Kinder nach Berthold Brecht wünsche ich allen eine Frieden bewegte, das Leben auf der Erde erhaltende Advents- und Weihnachtszeit.